Häufig gestellte Fragen zur Kieferorthopädie bei Kindern und Jugendlichen
In welchem Alter findet der erste Besuch beim Kieferorthopäden statt?
In der Regel kommen Kinder im Alter zwischen sieben und acht Jahren für einen ersten Vorsorge-Check zu uns in die kieferorthopädische Beratung. Bei dieser Erstuntersuchung überprüfen wir die Funktion der Milchzähne, die Platzverhältnisse sowie die Verzahnung der ersten bleibenden Zähne sowie die Kieferstellung. Nach der Untersuchung weiss man meistens bereits, ob später Behandlungsbedarf besteht. Der konkrete Beginn einer kieferorthopädischen Behandlung erfolgt in Abhängigkeit der vorliegenden Zahn- oder Kieferfehlstellung
Wann empfiehlt sich eine Frühbehandlung?
Kieferorthopädische Massnahmen im Milchgebiss sind selten erforderlich. Dennoch zeigen sich in einigen Fällen beim Vorsorge-Check mögliche Fehllagen des Ober- und Unterkiefers, die wir im Rahmen einer Frühbehandlung (während der ersten Grundschuljahren) in ihrem natürlichen Wachstum besonders schonend durchführen können. Therapiemassnahmen in der ersten Phase des Zahnwechsels leiten wir nur dann ein, wenn die Gefahr einer massiven Wachstumsbehinderung besteht oder eine deutliche Verstärkung der Anomalie droht.
Warum behandeln Sie zwischen dem achten und 13. Lebensjahr?
In den meisten Fällen findet der Behandlungsbeginn zwischen dem achten und 13. Lebensjahr statt. In diesem Alter bestehen besonders günstige Aussichten für den Behandlungserfolg. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Der Zahndurchbruch lässt sich steuern
- Der Knochen bewahrt seine Umformbereitschaft
- Es besteht eine Umformbereitschaft des Zahnhalteapparats
- Die wachstumsbedingte Umbaufähigkeit der Kiefergelenke lässt sich nutzen
- Die Jugendlichen sind oftmals kooperativer als Kinder
Wie erkennen und therapieren Sie Angewohnheiten (Habits)?
Vorbeugen ist immer besser als Behandeln. Darum legen wir einen grossen Fokus auf das Erkennen und Abgewöhnen gesundheitlich negativer «Habits» (Angewohnheiten), die Einfluss auf die Kiefer- und Zahnentwicklung nehmen. Dazu zählen:
- Daumenlutschen
- Lippenbeissen oder Zungenpressen
- Mundatmung statt korrekter Nasenatmung
In Kooperation mit unserem interdisziplinären Netzwerk mit Fachkräften aus den Bereichen Logopädie, Kindermedizin sowie Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, finden wir in jedem Fall einen Weg, diese Habits abzutrainieren.
Was müssen Kinder und Jugendliche während der kieferorthopädischen Behandlung beachten?
Eine gute Mundhygiene mit regelmässiger Zahnpflege bildet die Basis. Das heisst, morgens und abends gründlich die Zähne putzen. Wenn eine feste Zahnspange getragen wird, ist gründliches Zähneputzen sogar noch wichtiger. Dann empfehlen wir eine regelmässige Prophylaxebehandlung und Kontrollbesuche . Gerne geben wir auch Empfehlungen für eine gesunde Ernährung ab.
Werden die Kosten für die Kieferorthopädie von den Krankenkassen übernommen?
Aus der obligatorischen Grundversicherung werden leider keine Kosten für eine kieferorthopädische Behandlung übernommen. Die kieferorthopädischen Kosten für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen werden anteilsmässig nur aus einer Zusatzversicherung gedeckt. Wir empfehlen darum schon vor dem vierten Lebensjahr eine entsprechende Zusatzversicherung abzuschliessen. Aber auch sonst finden wir bestimmt eine gute Lösung. Unser Praxis-Team steht Ihnen zu diesem Thema gerne beratend zur Seite.